AMD in Hannover
Was ist Makuladegeneration?
Die AMD ist eine altersbedingte Veränderung der Makula. In diesem zentralen Bereich der Netzhaut befinden sich sehr viele lichtempfindliche Zellen (Zapfen). Wenn wir ein Objekt direkt anschauen ermöglichen diese Zellen eine hohe Sehschärfe. Durch Absterben dieser Netzhautzellen wird die zentrale Sehfähigkeit beeinträchtigt. Dadurch sind besonders anspruchsvolle Sehleistungen, wie Lesen, Fernsehen, das Erkennen von Gesichtern oder die Teilnahme am Straßenverkehr stark beeinträchtigt.
Trocken oder feucht?
Es gibt zwei verschiedene Formen der Makuladegeneration. Die sogenannte "trockene" AMD, ist die mit großem Abstand häufigere Form der Erkrankung. Dabei werden Stoffwechsel-Abfallprodukte im Netzhautgewebe der Netzhautmitte abgelagert, so daß eine (meist) milde Sehschärfeminderung entsteht. Sie tritt früher auf als die sogenannte "feuchte" AMD, bei der eine in der Regel mehr oder weniger plötzliche Schwellung der Netzhaut auftritt. Diese Schwellung verursacht, besonders, wenn sie länger besteht, eine häufig deutliche Verschlechterung der Sehschärfe.
Rufen Sie uns an in Hannover!
Am Beginn der Netzhautschwellung sind oft charakteristische Verzerrungen sichtbar, die als Notfallsymptom aufgefasst werden sollten! Spätestens bei diesen Symptomen muß eine eilige augenärztliche Untersuchung erfolgen, da eine gute Therapiemöglichkeit zur Verfügung steht, deren Erfolg in der Regel umso besser ist, je eher mit der Therapie begonnen wird!
Ursachen und Risikofaktoren
• genetische Veranlagung
• familiäre Vorbelastung (betroffene Familienmitglieder 1. Grades)
• zunehmendes Lebensalter
• Rauchen wurde als stärkster äußerer Faktor belegt.
• diskutiert wird noch die Rolle des ultravioletten Lichtes, einer vorangegangenen Operation des Grauen Stares und der Zusammenhang zu Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems.
Kann man selbst etwas bemerken?
Da die Altersabhängige Makuladegeneration keine Schmerzen verursacht und zu Beginn nur ein leichter, im Alltag, kaum spürbarer Rückgang der Sehschärfe festzustellen ist, bemerkt man sie häufig erst spät.
Die Chancen diese Veränderung in einem frühen Stadium aufzuhalten, sind deutlich besser als in einem Spätstadium. Daher ist eine regelmäßige Früherkennungsuntersuchung ab dem 60. Lebensjahr zu empfehlen.
Einfache Kontrollmassnahmen, die Sie selbst durchführen können, sind ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg!
Im Alltag unterscheidet unser Gehirn nicht zwischen dem Sehen der beiden Augen. Dadurch kann eine Veränderung des Sehvermögens eines Auges lange Zeit unentdeckt bleiben und es ist schwierig, beginnende, geringfügige Veränderungen des Sehens früh aufzudecken!
Diese sind aber der Schlüssel zu einer möglichst frühen und damit möglichst wirksamen Therapie!
Achten Sie also daher, besonders wenn eine Makuladegeneration festgestellt wurde, bewusst auf das Sehvermögen jedes Auges für sich:
Vergleichen Sie die Fähigkeit, der Augen (ggf. mit Fernbrille) etwas vom Fenster aus in der Ferne zu erkennen oder benutzen Sie Ihre Lesebrille um mit den verschieden großen Schriften in der Tageszeitung einen vergleichenden Lesetest durchzuführen. Das sollte mindestens einmal in der Woche geschehen.
Verwenden Sie den "Amsler"-Test: beobachten Sie ein gleichmäßiges Gittermuster, z.B. die Fugen eines Fliesenbodens, ein Fensterkreuz oder einen speziellen Vordruck. Durch die Veränderungen der Netzhaut kann das Bild der regelmäßigen Kästchen bisweilen etwas "unsauber" erscheinen. Einzelne Flecken oder Ungleichmäßigkeiten des Musters sind häufig und nicht besorgniserregend, solange sie stabil sind.
Treten neue Verbiegungen, Unterbrechungen oder Schatten auf, die in der Vorwoche noch nicht sichtbar waren, nehmen Sie bitte direkt telefonischen Kontakt mit der Praxis in Hannover auf!
Wie Makuladegeneration das Sehen verändern kann, zeigt ein Film der Woche des Sehens 2012:
Nach unserer Erfahrung hilft die genaue Kenntnis der Erkrankung sehr beim richtigen Umgang damit und auf dem Weg zu einem optimalen Therapieergebnis!
Daher empfehlen wir die Teilnahme an unserem Informationsnachmittag in Hannover, der Grundwissen vermittelt, jedem, der von AMD betroffen ist oder damit in seinem Umfeld zu tun hat.
Was kann man tun, wenn eine AMD festgestellt wird?
• Schon vor der Diagnose einer Altersabhängige Makuladegeneration kann eine gesunde Lebensweise das persönliche Risiko senken, überhaupt eine AMD zu bekommen.
• Wenn eine trockene AMD bereits festgestellt wurde, kann durch die Einnahme bestimmter Vitamine das Risiko, an der feuchten Altersabhängige Makuladegeneration zu erkranken, je nach Situation erheblich vermindert werden.
• Bei der feuchten Makuladegeneration kann man oft durch regelmässige Injektionen eines Medikamentes in das Auge das Sehvermögen erhalten und teilweise sogar verbessern. Diese Therapie wirkt umso besser, je früher sie beginnt:
Die frühest mögliche Erkennung einer feucht werdenden / feuchten Makuladegeneration ist daher ein wichtiges Element jeder erfolgreichen Behandlungsstrategie. Da die Erkrankung keine Schmerzen verursacht, ist das Wissen der möglicherweise zukünftig betroffenen Personen um die Erkrankung und die Symptome besonders wichtig. Besuchen Sie uns gerne in unserer Praxis in Hannover um sich beraten zu lassen.
Erkenntnisse des eye-risk-Projekts zur Senkung des AMD-Risikos
Nikotinverzicht, viel Gemüse und Fisch, 6000 Schritte täglich
Das ist die Empfehlung des eye-risk-Projekts, einer Forschungsgruppe, die die Risiko- und günstigen Faktoren für Entstehung und Verlauf einer Makula Degeneration untersucht haben!
Die konkreten Empfehlungen in Kürze:
- wenig industriell prozessierte Nahrung
- dafür viel frisches, vitaminreiches Gemüse, Fisch, Olivenöl und Omega-3-Fettsäuren (wahlweise auch in Form von Fischöl-Kapseln)
- über längere Zeit als regelmäßiger Bestandteil der Ernährung
- auch für die körperliche Aktivität als schützender Lebensstilfaktor gibt es eine Empfehlung: „Für einen älteren Menschen sind 5000 bis 6000 Schritte täglich empfehlenswert, also ein Spaziergang von etwa einer Stunde Dauer."
Vitamineinnahme zur Beeinflussung der Makuladegeneration
"Soll ich zur Vermeidung der AMD oder zur Beeinflussung des Erkrankungsverlaufes Vitaminpräparate einnehmen?"
- Diese sehr wichtige Frage konnte bisher nur unzulänglich beantwortet werden; Jetzt erschien die "Aktuelle Stellungnahme von DOG, Retinologischer Gesellschaft und BVA zu Nahrungsergänzungsmitteln bei altersabhängiger Makuladegeneration (AMD) - Stand Oktober 2014", die den aktuellen Stand der Wissenschaft zusammenfasst.
Die Empfehlungen in Kürze:
- Gesunde Personen: keine Vitamineinnahme, aber Rauchen einstellen und sich nach den Regeln der Deutschen Gesellschaft für Ernährung "gesund ernähren"
- Patienten mit "trockener" AMD: bei schwererem Befall Vitamineinnahme (Vitamin C 500mg, Vitamin E 400 IE, Zink 80mg - evtl. nur 25 mg, Kupfer 2mg, ß-Karotin 15mg - oder stattdessen besser Lutein 10 mg/Zeaxanthin 2 mg) zur Senkung des persönlichen Risikos eines Fortschreitens der Erkrankung oder eines Verlustes an Sehschärfe.
- Patienten mit fortgeschrittenen (in der Regel "feuchter" Altersabhängige Makuladegeneration: keine Vitamineinnahme.
Die für Sie individuell gültige Empfehlung ergibt sich aus der Untersuchung des Augenhintergrundes.
Mehr über Altersbedingte Makuladegeneration, die Erkrankung, Vermeidung, Diagnose, Behandlung und den Umgang damit finden Sie in meinem Buch, das im Sommer 2020 in 3. Auflage erschienen ist. Hier habe ich alle Erfahrungen aus über 10 Jahren Betreuung und Therapie der AMD in eigener Praxis zusammengestellt.
Stand: Mai 2020